Wenn es eine Sache gibt, die das Büro, die Serverräume von Datenzentren, die Lebensmittelindustrie und die heimischen vier Wände gemeinsam haben, dann ist es die Klimatisierung. Für zahlreiche Anwendungen, von der Kühlung von Fleisch oder dem Abtransport von Abwärme bis zur Beheizung der heimischen vier Wände im Winter oder der Abkühlung im Sommer, der Umgang mit Temperaturen erfordert erhebliche Energiemengen.
Auch für chemische Prozesse oder in der Metall- oder Keramikindustrie notwendige Prozesswärme werden jedes Jahr Hunderte Terawattstunden Strom verbraucht. Für die Energiewende ist es deshalb zwingend erforderlich, neue Ansätze und Lösungen zu entwickeln. Hier ein Überblick über die wichtigsten Neuerungen aus der Industrie.
Prozesswärme steuern lernen
Laut Umweltbundesamt verbraucht die Industrie jährlich eine Energiemenge von 736 Terawattstunden. Dies entspricht etwa einem Drittel des Gesamtenergieverbrauchs Deutschlands. Von dieser Energiemenge fließt der Löwenanteil, etwa zwei Drittel oder knapp 500 Terawattstunden, in die Prozesswärme. Prozesswärme ist Wärme, die in der Industrie erzeugt wird, um einen chemischen oder physikalischen Prozess zu ermöglichen. Das kann die Erhitzung von Stahl zur Bearbeitung sein, die notwendige Wärme für eine chemische Reaktion oder die Ofentemperatur, bei der Backwaren die nötige Bräune erhalten.
Da erneuerbare Energiequellen die notwendigen Mengen an Strom für die industrielle Wärmeerzeugung auf absehbare Zeit nicht liefern können, bezieht die Industrie überwiegend den billigeren Strom aus fossilen Brennstoffen. Damit hier die Energiewende gelingen kann, bedarf es zahlreicher Innovationen. So können etwa neuartige Werkstoffe die entstehende Prozesswärme auffangen und zur weiteren Nutzung verwenden. Durch intelligente Steuerung kann so aus der Wärme neuer Strom erzeugt oder sie gespeichert und für weitere Prozesse verwendet werden. Für Projekte dieser Art bedarf es auch einer leistungsfähigen, robusten und flexiblen Steuertechnik, die auch für unterschiedliche Anwendungen programmierbar ist. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Wärme in genau der richtigen Menge ihre Wirkung entfalten kann.
Klimatisierung durch Kältetechnik
Auch Kälte ist in vielen industriellen Prozessen notwendig. Bestes Beispiel sind die Rechenzentren großer Unternehmen, die optimal bei einer niedrigen Temperatur laufen. Da die Server gleichzeitig erhebliche Abwärme produzieren, muss eine intelligente Energiesteuerung für eine optimale Abkühlung aller Bauteile sorgen. Auch in der Erzeugung von Flüssiggas und in der Haltbarmachung von Lebensmitteln spielt Kälte eine wichtige Rolle.
Moderne Kälteerzeugung sorgt nicht nur dafür, dass entstehende Wärme abtransportiert wird. Die Wärme wird ebenfalls intelligent genutzt, etwa zur Stromerzeugung oder zur Beheizung von Büroräumen im Winter. Auch bei Nutzungsmöglichkeiten dieser Art bedarf es einer ausreichenden Steuerungstechnik, damit alle Sensoren und Klimatisierungselemente perfekt zusammenarbeiten und die maximale Effizienz erzielen.